Kirchengemeinde Leussow-Redefin

 

Aus der Geschichte des Kirchenbaus

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Schon im Jahre 1848 überzeugte sich der Großherzog Friedrich Franz II. von der Baufölligkeit der alten Kirche zu Leussow die etwa 600 Jahre lang das Dorfbild prägte und für die ansteigenden Besucherzahlen zu klein geworden war. Sie stand damals im heutigen Pfarrgrundstück.



Es sollten noch weitere 22 Jahre vergehen, bis dem Wunsch nach einer neuen, größeren Kirche entsprochen werden konnte. Dass dies möglich wurde, ist dem unbeugsamen Willen des damaligen Pastors Heinrich Theodor Dewerth zu verdanken, der die Pfarrstelle 30 Jahre lang inne hatte. Gegen den Willen der Bevölkerung, aber im Einvernehmen mit dem Großherzog, setzte er den Kirchenneubau durch. 1870 konnte der Bau dann schließlich begonnen werden.

Am 18.Oktober 1874 fand die Einweihung statt, zu der auch der Großherzog mit seiner Gemahlin anwesend war. Man darf annehmen, dass Leussow sich für diesen Tag festlich geschmückt hatte. So wurden z.B. Fichten geschlagen und vor der Kirche eingegraben, um die noch unbefestige Strasse vor den Augen des Gorßherzogs zu verbergen, was aber schließlich nicht gelang und dem Amtshauptmann eine Rüge einbrachte.

Pastor Dewerth hatte seine Weihepredigt vorbereitet und zu Papier gebracht, aber halten konnte er sie nicht. Zu diesem Zeitpunkt lag er auf dem Sterbebett. Zwar hörte er wohl noch die Glocken das erst Mal läuten, aber für ihn sollte es das Totengeläut sein, denn schon einen Tag nach der Einweihung erlag er seinem Herzleiden.

Beerdigt wurde er am 23.10.1874 auf dem Leussower Friedhof. Leider hat man bei der Beräumung auf dieses Grab keine Rücksicht genommen.

Seitdem hat Leussow sein unübersehbares Wahrzeichen, die neue Kirche, egal aus welcher Richtung man unseren Ort anfährt.

Die Turmhöhe wird auf 45 Meter geschätzt. Und immer noch versammelt sich hier die Gemeinde.



Großherzog Friedrich Franz II.7


W. Lottermoser